Die Jagd nach dem Mond.


Diese Geschichte liegt schon ein paar Jahre zurück. Ich wollte den Mond am Nachthimmel fotografieren, und begab mich dazu eines Abends auf einen Feldweg gleich neben unserer Ortschaft. Dort war es ausreichend dunkel, und ich spazierte ein paar Meter in die Felder, stellte das Stativ auf und positionierte die Kamera.

Wenig später bemerkte ich die Scheinwerfer eines Fahrzeuges, welches mir aus den Feldern entgegen kam und letztlich in kurzer Entfernung vor mir stehen blieb. Ein Mann stieg aus und wollte wissen, was ich denn hier so treibe.

Das war meiner Ansicht nach anhand des Fotoapparates auf dem Stativ nicht allzu schwer zu erraten, und so konnte mein Treiben rasch aufgeklärt werden.

Der Mann gab sich als Jagdaufseher zu erkennen und meinte die Kamera auf dem Stativ hätte auch eine Waffe sein können. Und ich dann wohl ein besonders abgebrühter, sehr hungriger Wilderer? In Sichtweite der Ortschaft und vielleicht 20 Meter von der Straße entfernt auf einem Feldweg.
Na sicher...

Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, welch seltsame Abenteuer gleich nach der Ortstafel in der Wildnis des Marchfeldes auf unschuldige Fotografen warten können.

 

Der phantasievolle Herr Jagdaufseher hat eine Sache jedenfalls richtig erkannt. Wir Fotografen sind sehr ausgefuchste Jäger.

Wir jagen das Licht.  Sogar wenn es sich auf dem Mond versteckt.